Besonderer Heimsieg: Kouwenaar gewinnt Staan Open
Staan Open 2024
Der Niederländer Koen Kouwenaar (-17) erreicht dank eines abschließenden Birdies das Stechen bei der Staan Open im perfekt präparierten Golfbaan Westwoud. Dort bezwingt er den Franzosen Mathieu Decottignies Lafon und feiert seinen ersten Titel auf der Pro Golf Tour. Tadeas Tetak und Clement Charmasson werden Dritte.
Westwoud, Niederlande – Der erste Sieg auf der Pro Golf Tour ist immer etwas Besonderes. Ihn aber beim Heimturnier zu feiern, könnte wohl kaum besser sein. In diesen Genuss des Heimsiegs kam der Niederländer Koen Kouwenaar bei der Staan Open. Beim ersten Turnier des beliebten Dutch Swings konnte der Lokalmatador einen beeindruckenden Start-Ziel-Sieg feiern. Doch leicht machte es ihm die Konkurrenz im Golfbaan Westwoud nicht. Kouwenaar musste in die Verlängerung. Ein Birdie auf dem letzten Loch, einem kurzen Par 4, war nötig, um das Playoff mit dem erfahrenen Franzosen Mathieu Decottignies Lafon zu erreichen.
Es standen sich der 26-jährige Kouwenaar in seiner ersten Saison auf der Pro Golf Tour und Decottignies Lafon, sechsmaliger Champion auf der Pro Golf Tour, gegenüber. Nach den Abschlägen auf der 18 sprach vieles für einen weiteren Titelgewinn des 31-jährigen Franzosen, der bereits 2021 die Pro Golf Tour Order of Merit für sich entschieden hatte. Decottignies Lafon hatte einen Putt zum Eagle, während Kouwenaar mit seinem Abschlag im Grünbunker lag. „Mathieu hatte einen tollen Abschlag, aber wollte den Putt vermutlich zu sehr lochen und puttete ihn etwas zu weit“, beschrieb Kouwenaar die Geschehnisse auf der 18. Der Niederländer lochte seinen Drei-Meter-Putt zum Birdie und sein Konkurrent musste sich nach einem Drei-Putt mit Rang zwei begnügen.
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„Ich bin sehr erleichtert, weil ich in den Momenten gutes Golf gezeigt habe, in denen ich es gebraucht habe“, sagte ein glücklicher Gewinner, der von Tag eins an geführt hatte. „Die erste Runde war sehr gut.“ 64 Schläge (-7) hatte Kouwenaar in Runde eins nur benötigt. Den Start-Ziel-Sieg machte er dank Runden von 67 und 65 Schlägen perfekt. „Ich bin sehr zufrieden, denn ich habe sehr hart gearbeitet und jetzt hat es sich ausgezahlt.“ Mit der harten Arbeit meinte Kouwenaar weniger die vielen Einheiten auf der Driving Range. 1.000 Bälle am Tag, wie er es vor fünf Jahren noch getan hatte, schlägt er inzwischen nicht mehr. „Der mentale Aspekt ist der einzige Grund, warum es wieder besser läuft. Da geht es nicht um die Technik. Wenn man es schafft, im Moment zu bleiben, dann läuft es von allein.“
Kouwenaar zählte einst zu den besten Amateuren der Welt. 2022 schaffte er dann auch auf Profi-Ebene den Durchbruch und gewann in seinem ersten Jahr auf der Alps Tour. Im folgenden Jahr auf der Challenge Tour fiel das niederländische Talent aber in ein Tal. „Mein Körper hat sich einfach nicht mehr so geschmeidig angefühlt.“ Die Formkrise schob Kouwenaar zu „100 Prozent“ auf den mentalen Aspekt. „Mit Selbstvertrauen ist es leicht. Aber die meiste Zeit ist man nicht selbstbewusst.“ Ganz anders präsentierte er sich bei der Staan Open vor heimischem Publikum. „Wie ich mich diese Woche mental im Griff hatte, war sehr erfreulich.“
An Unterstützung mangelte es ihm ohnehin nicht. „Es war großartig. Ich kannte einige, die hier waren. Meine Freundin war da und hat mich unterstützt. Das war sehr schön. Auch mein Bruder und mein Vater kamen vorbei.“ Viel Zeit zum Feiern bleibt Kouwenaar aber nicht. Schon am 21. August steht mit der Mono Gelpenberg Open das nächste Turnier des Dutch Swings auf dem Programm. Wer die eigens für die drei Turniere in den Niederlanden eingeführte Sonderwertung für sich entscheidet, erhält einen Startplatz bei der KLM Open 2025 auf der DP World Tour.