Ain Suchna, Ägypten – Martin Obtmeier gelingt bei der Red Sea Ain Sokhna Open 2025 der erste Sieg auf der Pro Golf Tour. Durch ein spektakuläres Birdie auf dem dritten Extraloch des Stechens im Sokhna Golf Club setzt sich der Deutsche in einem dramatischen Titelrennen gegen Ronan Kleu (Schweiz) durch. Auf dem dritten Platz landet Nathan Cossement (Belgien) vor Yannick Schütz (Deutschland).

Drittes Turnier, dritter deutscher Sieg: Es war ein Tag, den Martin Obtmeier nicht so schnell vergessen wird. Mit vier Schlägen Rückstand auf den Führenden Kleu hatte das Top-Talent die Finalrunde des Turniers am Roten Meer in Angriff genommen. 18 Löcher und 64 Schläge (-8) später stand fest, dass es für den 20-Jährigen aus Straubing dank der besten Runde des Tages in die Nachspielzeit ging. Im Stechen feierte der Bayer dank eines Traumschlags seine Titelpremiere auf der Pro Golf Tour.

Als die letzten Gruppen die hinteren Neun erreichten, zeichnete sich noch kein eindeutiger Favorit auf den Sieg ab. 15 Spieler hatten zu diesem Zeitpunkt maximal vier Schläge Rückstand auf die Spitzenposition. Mit Kleu und Obtmeier schafften es dann aber doch noch zwei Spieler, sich spät ein kleines Stück von der Konkurrenz abzusetzen.

Kleu patzt zum Auftakt, Obtmeier brilliert
Für den Schweizer Kleu, der von der Spitzenposition in die Finalrunde gestartet war, hatte der Tag mit vier Bogeys auf den ersten sechs Löchern begonnen. Den ganz großen Schaden konnte der Silbermedaillengewinner der Amateur Championship 2023 mit einem Eagle auf Loch 3 in Grenzen halten. Dann die Wende: Durch sechs Birdies im weiteren Verlauf, davon vier in Folge von Loch 14 bis 17, schaffte er es tatsächlich noch, mit Obtmeier gleichzuziehen.

Ein Stechen musste die Entscheidung bringen und es dauerte bis zum 57. Loch, ehe der Empfänger des Siegerpokals feststand. Nach jeweils zwei Pars ging es ein weiteres Mal auf die 18. Bahn (Par 4). Obtmeier verfehlte erstmals das Fairway, legte sein Wedge aus knapp 110 Metern dann aber mit einer guten Portion Rückwärtsdrall nur wenige Zentimeter vom Loch entfernt ab. Kleu verpasste seinen Birdie-Putt und Obtmeier musste nur noch zum Sieg einschieben.

„Im Stechen hatte ich etwas Glück“
„Ich bin einfach froh, dass es heute funktioniert hat“, kommentierte der Titeldebütant. „Dieser Sieg macht mich sehr glücklich. Vor allem ist er ein Beleg dafür, dass meine Trainer und ich im Winter an den richtigen Sachen gearbeitet haben. Im Stechen hatte ich etwas Glück, dass Ronan die Putts verschoben hat. Er hatte auf den ersten beiden Löchern die deutlich besseren Chancen. Der Wedge-Schlag zum entscheidenden Birdie hat Spaß gemacht. Ich lag im Rough und habe auf einen leichten Pull spekuliert. Das hat sich zum Glück bewahrheitet. Der Ball ist ein paar Meter hinter der Fahne gelandet und wieder zurückgekommen.“

Der top-gepflegte Platz des Sokhna Golf Club war für Obtmeier und Co. kein Unbekannter. Die Top-Adresse am Roten Meer mit insgesamt 27 Bahnen ist seit vielen Jahren fester Bestandteil des Turnierkalenders der Pro Golf Tour und gehört zu den beliebtesten Stopps. „Der Platz ist sehr schön und hervorragend gepflegt“, sagte Obtmeier. „Die Grüns sind sogar noch besser geworden. Auch sonst ist der Wohlfühlfaktor hoch. Ich bin jetzt das vierte Jahr hier und mittlerweile fühlt es sich ein bisschen wie Urlaub an.“

Nach den ersten drei Turnieren der Saison in der Türkei und Ägypten belegen fünf Deutsche und ein Schweizer die ersten fünf Plätze in der Order of Merit: Martin Obtmeier (1), Michael Hirmer (2), Carl Siemens (3), Philipp Katich (4) und Philipp Macionga sowie Ronan Kleu (5).

In zwei Tagen wird es für die Asse der Pro Golf Tour erneut im Sokhna Golf Club zur Sache gehen. Auf dem Programm steht ab Sonntag die Red Sea Egyptian Classic 2025.